Cuasimodo-Fest 2025 in Chile
Bunte religiöse Prozessionen von Priestern und chilenischen Cowboys faszinieren Passanten auf ihrem Weg zu den Kranken.
Termine: 27. April 2025 (zweiter Sonntag der Osterzeit)
Fiesta de Quasimodo, oder das Fest von Quasimodo, findet am zweiten Sonntag nach Ostern statt, bekannt als Barmherzigkeitssonntag. Die Straßen einiger ländlicher Gebiete Chiles bieten ein ungewöhnliches Spektakel: Priester reisen in wunderschön geschmückten Karren, Motorrädern oder Fahrrädern, begleitet von Cowboy-Huasos auf Pferden, die Bandanas tragen. Es ist nicht nur eine bloße Fahrt zum Spaß, der Kern dieses religiösen Rituals besteht darin, die Heilige Kommunion zu den Kranken zu bringen. Diese alte Ostertradition hat nur in wenigen zentralen ländlichen Gebieten in Chile überlebt und wird im Osten von Santiago und in ein paar Dörfern, darunter Rancagua, El Monte und San Antonio, beobachtet.
Festivaltraditionen
Prozessionen setzen sich nach der Morgenmesse in Bewegung und versammeln oft über tausend Teilnehmer. Menschen können sich der Prozession auf Pferden, Fahrrädern, Karren, Autos oder einfach zu Fuß anschließen. In der Regel umfasst eine solche Prozession einen Glockenläuter, der signalisiert, dass der Priester angekommen ist – und Familien empfangen den Priester an einem kleinen Altar zu Hause, der speziell für diesen Anlass vorbereitet wurde. Nach dem feierlichen Teil übernehmen andere Festlichkeiten die Bühne – es ist Zeit für Musik, Tanz, Essen und Trinken.
Dies ist das, was sie Fiesta de Cuasimodo oder Quasimodo-Festival nennen. Der Name hat nichts mit dem bekannten "Glöckner von Notre Dame" zu tun. Er stammt von einem Fragment des lateinischen Gottesdienstes—„quasi modo geniti infantes“, was „wie neugeborene Kinder“ bedeutet. Tausende von Freiwilligen, die an solchen Prozessionen teilnehmen, werden Quasimodisten genannt. Das Festival findet an vielen Orten, hauptsächlich im Raum Santiago, statt.
Geschichte der Feier
Die Fiesta de Cuasimodo ist eine langjährige Tradition, die bis in die spanische Kolonialzeit zurückreicht. Damals war es eine gefährliche Reise für die Priester. Banditen versuchten, sie wegen Silber und Geld zu überfallen. In alten Zeiten waren Cowboys ihre Leibwächter, aber heute geht es mehr darum, Traditionen zu bewahren. Moderne Huasos tragen immer noch typische Kleidung. Nur die Hüte werden durch ein weißes Tuch ersetzt. Etwas hat sich im Laufe der Zeit überhaupt nicht verändert – auf ihrem Weg bewirten die Menschen den Priester und sein Gefolge immer noch mit etwas Maisbier "Chicha" und Wein.