Während das ganze Land seinen Unabhängigkeitstag feiert, folgen einige Gemeinden einer alten Tradition. Die Yawar Fiesta oder das Fest des Blutes begann im 18. Jahrhundert und verbreitete sich von Cusco auf viele benachbarte Gemeinden. Heute folgen nur noch einige Städte Schritt für Schritt. Die Region Apurimac ist am besten für diesen Anlass zu besuchen.
Stierkampf mit einem Kondor
Mehrere Wochen vor der Yawar Fiesta sollte ein ausgewachsener Kondor in den Bergen gefangen werden. Während des Festes wird der Vogel an den Rücken eines Stiers gebunden, und während der Stier versucht, den "Reiter" loszuwerden, pickt der Vogel ihm in den Nacken. Für die Peruaner repräsentiert der Kondor die Inkas, und der Stier symbolisiert die Spanier, die ihr Land erobert haben. Darüber hinaus provozieren junge und tapfere Männer den Stier und helfen dem Kondor. Am Ende tötet der Vogel den Stier, und sowohl sein Sieg als auch sein freier Flug schaffen eine prächtige Allegorie mit der Befreiung Perus von den Kolonisatoren. Wenn der Kondor den Kampf verliert, gilt das als schlechtes Omen, aber das passiert selten. Die Praxis gilt in Peru aufgrund eines abnehmenden Kondorbestands als illegal, wird aber dennoch von einigen Gemeinden im Süden des Landes veranstaltet.
Andere Attraktion
Neben dem traditionellen Stierkampf feiern die Einheimischen ihre Unabhängigkeit mit Gemeinschaftstänzen und Prozessionen. Dies ist die Zeit, in der die peruanische Musikszene wirklich zum Leben erwacht. Die Menschen kleiden sich in lebendiger nationaler Tracht, wobei die Frauen mit bunten Kleidern und Röcken prahlen, während die Männer die charakteristischen peruanischen Hüte tragen.
Termine & Ort
Die Yawar Fiesta findet normalerweise im Juli statt, gegen Ende des Monats. Einige Gemeinden feiern die Yawar Fiesta jedoch sogar noch später im Sommer, bis in den August hinein. Die Feierlichkeiten können hauptsächlich in der Region Apurimac, im Distrikt Coyllurqui und in der Provinz Cotabambas beobachtet werden.
